Die Togian-Inseln bestehen aus mehr als 50 Inseln und sind schwer zu erreichen. Eine lange Auto- oder Busfahrt ist unumgänglich, dann kommt die Anreise mit der Fähre und schlussendlich der Transfer mit einem kleinen Fischerboot auf die gewünschte Insel. All das trägt dazu bei, dass die Inselgruppe noch sehr unberührt ist und nur von wenigen Travellern besucht wird. Da es kein fliessendes Wasser und keine Elektrizität hat, wurden die Inseln bisher vom Bau luxuriöser Ferienresorts verschont. Ein Generator versorgt die kleinen Resorts für einige Stunden täglich mit Strom und füllt die Wassertanks auf. Die Ausstattungen sind allesamt einfach gehalten. Alles muss entweder von Ampana oder Gorontalo mit der Fähre hergebracht werden. Von Ampana aus kann man täglich entweder mit dem Schnellboot oder der Public Fähre nach Wakai, auf die Hauptinsel, fahren. Das Schnellboot ist winzig und hat nur Platz für ungefähr 20 Personen. Mit der Fähre wird alles Mögliche transportiert. Nebst Lebensmitteln auch Möbel oder Motorräder. Die Fähre nach Gorontalo im Norden geht nur zweimal pro Woche und dauert 12 Stunden. Dieses kleine, aber sehr wichtige Detail muss man bei der Planung beachten.

Wir hatten Tickets für das Hercules Schnellboot gebucht. Bereits das Einsteigen in Ampana war ein Abenteuer. Wir mussten auf das Dach des kleinen Bootes steigen und dann durch die Luke ins Innere klettern. Die Passagiere sitzen am Rand und in der Mitte stapelt sich das Gepäck. Nach 1,5 Stunden erreichten wir Wakai und wurden dort bereits von einem Fischer erwartet. Unser Gepäck wurde umgeladen und dann ging es nochmals 30 Minuten bis zur Insel Kadidiri. Das unglaublich klare, türkisfarbene Wasser, die grünen Inseln und die Korallenriffe, die bereits vom Boot zu erkennen waren – die Togians haben nicht zu viel versprochen!
Im Kadidiri Paradise bewohnten wir ein Overwater-Bungalow. Das Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen, deshalb konnten wir uns das Bungalow in der ersten Reihe leisten. Über eine Leiter hatten wir bei Flut einen direkten Zugang ins Meer und zum Korallenriff. Die Tage an diesem wunderschönen Ort verstrichen viel zu schnell. Wir verbrachten viel Zeit beim Schnorcheln, in der Hängematte, am Strand und genossen das Nichtstun. Obschon eigentlich nur ich nicht so aktiv war. Sandro hat das Tauch-Padi gemacht und hatte einen ziemlich straffen Zeitplan. Obi, der Tauchlehrer, nahm es bei den Theorieteilen nicht allzu genau, aber ansonsten machte er einen guten Job. Der letzte Tauchgang fand im strömenden Regen statt und das Boot war hinter dem Starkregen kaum mehr auszumachen. Ich habe es mir währenddessen im trockenen Bungalow mit einem Buch gemütlich gemacht. Die letzte Prüfung für Sandros Tauch-Padi bestand im Schnorcheltest. Und dieser hatte rein gar nichts mit tauchen zu tun…

Alle Unterkünfte bieten drei Malzeiten an, da es nirgendwo sonst etwas zu kaufen gibt. Wir hatten sogar eine Bar, wo wir kleinere Snacks oder Mal ein Bier oder Süssgetränk kaufen konnten. Das Essen wurde am grossen Tisch in die Mitte gestellt und alle Gäste sassen zusammen und konnten das herauspicken, was ihnen am liebsten war. Die Malzeiten waren gut und recht abwechslungsreich… und Reis gab es natürlich immer. Beim Essen wurden Erfahrungen ausgetauscht und Tipps zu Inseln, Hotels oder Reisezielen gegeben.

Einmal buchten wir eine Tagestour. Mit Justin und Romée aus den Niederlanden fuhren wir mit dem Fischerboot in die California Bay zum Schnorcheln und dann weiter zur Insel Malenge und dem Dorf Pulau Papan. Leider setzte schon nach kurzer Zeit starker Regen ein und die meiste Zeit auf dem Boot verbrachten wir hinter den Planen und eingewickelt in Tücher oder Jacken. Zum Glück war es in Pulau Papan wieder trocken und sogar etwas sonnig. Dort erwartete uns nämlich eine ganz andere Herausforderung. Das Dorf Pulau Papan liegt auf einer winzigen Insel und ist mit der Insel Malenge über einen ca. 1 km langen Steg verbunden. Zurzeit ist ein Abschnitt des Steges in Renovation und deshalb mussten wir uns über einzelne Bretter und wacklige Bambusstöcke ins Dorf vorarbeiten. Für uns eine echte Challenge! Die Einheimischen lachten über uns, verwarfen die Hände, wenn wir auf ein unbefestigtes oder morsches Stück Holz treten wollten, und einige streckten uns als Hilfe ihre Hände entgegen. Wir nahmen alles, was uns Halt gab dankend an, denn unter uns im Wasser lagen Bretter, Eisenstangen und Korallen. Ein falscher Tritt und du bist aufgespiesst! Nach der Runde durch das Dorf, setzten wir Taucherbrille und Schnorchel auf und genossen die atemberaubenden Korallen unter dem Steg. Es war unerwartet schön und man hatte das Gefühl, durch einen Wald zu schwimmen. Die Rückfahrt verlief ausgesprochen nass und kalt, da es den ganzen Weg über heftig regnete. Somit mussten wir den Jellyfish Lake auf den nächsten Tag verschieben.
Der Jellyfish Lake ist ein See auf einer kleinen Insel. Zahlreiche braune und weisse Quallen tümmeln sich darin. Diese sind nicht giftig und somit kann man sie beim Schwimmen problemlos berühren. Obschon ich das wusste, war es mir in diesem trüben Tümpel nicht so wohl und so liess ich Sandro bald allein weiterschwimmen.

Nach fünf Tagen im Kadidiri Paradise ging es für uns weiter. Wir hatten eine superschöne Zeit und lernten interessante Menschen kennen. Ganz alles war aber nicht paradiesisch… In der Nacht tanzten die Mäuse im Dach und sie machten sich sogar über meinen eisernen Notvorrat her. Stinkfrech knabberten sie mir meine Blevita aus der Migros weg. Diese waren noch originalverpackt, in einem Plastiksack und im Koffer!!! Ich habe sie dann freiwillig hergegeben und meinen Koffer vor dem Packen gründlich geputzt.

Uns stand eine Nacht auf der Fähre von Wakai nach Gorontalo bevor. Das Ticket pro Person kostet keine vier Franken. Man kann sich die 12-stündige Überfahrt etwas angenehmer gestalten, wenn man eine Pritsche oder sogar eine Kabine reserviert. Da wird es dann deutlich teurer. Die Crewmitglieder leben ein besonderes Geschäftsmodell. Sie vermieten nämlich ihre eigenen Kabinen zu stolzen Preisen und schlafen selbst irgendwo am Boden oder auf einer Pritsche. Wir haben diese Chance gepackt und buchten die Kabine von Augustus. Ich habe wunderbar geschlafen und die 12 Stunden gingen wie im Flug vorbei. Sandro jedoch hatte etwas zu beissen und musste eine Tablette gegen Reisekrankheit einwerfen. Wegen des starken Seegangs hat er kaum geschlafen. Pünktlich zum Sonnenaufgang erreichten wir Gorontalo und wurden von Harry am Hafen abgeholt.

2 Kommentare

  1. Elisabeth Baeriswyl

    Hallo zusammen,
    es ist eine Weile her, seitdem ihr diese Eindrücke erlebt habt. SOOOO toll, danke vielmals und geniesst es weiterhin 🙂

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