Sepilok (Sabah) 23.-25.08.2023

Die anstrengende Bergtour noch in den Knochen reisten wir weiter in den Osten Sabahs, nach Sepilok. Sepilok besteht aus einigen Lodges, dem Rainforest Discovery Center, dem Orang-Utan Rehabilitation Centre, dem Bornean Sun Bear Conservation Centre und ganz viel Regenwald und Feuchtigkeit. Wir hatten eine schöne Lodge inmitten des Regenwaldes und wurden am ersten Morgen beim Frühstück gleich von Orang-Utans begrüsst, die sich oben in den Bäumen tummelten. Was für ein tolles Schauspiel! Ein Orang-Utan hatte sich eine Decke des Hotels geschnappt und schleppte diese nun mit sich durch die Baumkronen. Es war sehr unterhaltsam!

Nach dem Frühstück liefen wir zum Rainforest Discovery Centre (RDC). Noch immer schmerzten unsere Muskeln bei jedem Schritt… Das RDS besteht aus vielen grösseren und kleineren Wanderwegen und einigen Passerellen hoch oben in den Bäumen. So früh am Morgen hatten wir dieses Stück Regenwald fast für uns alleine. Nur ein paar Vogelliebhaber mit riesigen Teleobjektiven sind uns begegnet. Es war wahnsinnig heiss und feucht. Schon nach kurzer Zeit klebte wieder alles am Körper. Die Mischung aus Sonnencreme, Mückenschutz und Schweiss kennen wir mittlerweile bestens.
Auch ohne fachkundigen Guide haben wir Affen, eine Schlange, einen Nashornvogel, einen Adler, viele weitere Vögel, diverse kleine Echsen und einen Monitor Lizard gesehen. Monitor Lizard sind die zweitgrössten Warane hinter den Komodowaranen. Als es plötzlich neben mir raschelte und ich diesen Waran vor mir sah, schrie ich vor Scheck auf und landete fast im Busch.

Am Nachmittag besuchten wir ein erstes Mal das Orang-Utan Rehabilitation Centre. Man unterscheidet drei verschiedene Bereiche, wobei einer für die Besucher nicht zugänglich ist. Die jüngsten Orang-Utans sind noch nicht lange da und benötigen in der Regel viel Betreuung oder medizinische Unterstützung. Deshalb werden sie in einem geschlossenen Gebäude gehalten. Im «Orang-Utan-Kindergarten» sind die Tiere bereits frei, halten sich aber noch in der Nähe auf und kommen meistens zweimal täglich zur Fütterung. Sie sind immer noch in der Lernphase, können aber schon gut klettern und wissen, was bei den Früchten und Gemüsen lecker ist und wie man beispielweise eine Banane schält oder die Bohnen auslutscht. Nach und nach werden die Tiere «erwachsener», erlangen mehr Selbstvertrauen und kennen sich im Gebiet aus. Sie entscheiden selbst, wann sie sich zu den Fütterungszeiten blicken lassen wollen und wann nicht. Bei unserem ersten Besuch im Rehabilitation Centre ist nur eine Mutter mit einem Baby zur Fütterung gekommen.

Am nächsten Tag wurden wir von Borneo Eco Tours abgeholt und besucht erneut die Orang-Utans. Wieder konnten wir uns kaum satt sehen ab den zotteligen, orangen Tieren. Die Nursery ist sehr unterhaltsam und die verschiedenen Charaktere der Orang-Utans sind gut zu erkennen. Bei der offenen Fütterungsplattform ist diesmal nur ein Orang-Utan gekommen. Wie immer warten auch unzählige Makaken auf die Leckereien. Aber die Hierarchie ist klar. Der Orang-Utan pickt sich die Rosinen heraus und die anderen haben zu warten. Nach einigen Minuten hat er sich mit einer Kokosnuss zwischen den Zehen davongemacht und die Makaken haben sich über die Reste gestürzt.

Im Anschluss besuchten wir das Sun Bear Conservation Centre. Der Malaienbär oder auch Sonnenbär genannt, ist die kleinste Bärenart. Alle Bären in diesem Park wurden aus der Gefangenschaft befreit. Sie zeigen oft ein etwas gestörtes Verhalten. Da sie sich während ihrer Gefangenschaft an die Menschen gewöhnt haben, sehen sie diese nicht mehr als ihre Feinde. Das ist mitunter ein Grund, dass sie nicht mehr ausgewildert werden können.

Nach all diesen Eindrücken machten wir uns auf den Weg in die Sukau Rainforest Lodge. Vier Tage am Fluss Kinabatangan standen uns bevor.

Zu guter Letzt haben wir etwas Gutes getan und mehrere Orang-Utan-Kinder für ein Jahr adoptiert.