Der Mount Kinabalu ist der höchste Berg Südostasiens und gehört seit dem Jahr 2000 zur ersten Unesco-Welterbestätte Malaysias. Bereits im Vorfeld haben wir einiges darüber gelesen.
Den Entschluss gefasst den Mount Kinabalu zu bezwingen und die Strapazen auf uns zu nehmen, haben wir aber erst anfangs August. Um ehrlich zu sein, hatten wir ziemliches Glück, dass wir noch einen Platz ergattern konnten. Täglich können nur 170 Personen auf den Berg steigen und meistens ist über Monate bereits alles ausgebucht. Die ganze Tour haben wir über «Amazing Borneo» gebucht. Auf eigene Faust kann man nicht auf den Mount Kinabalu steigen, jede Person bzw. Gruppe braucht einen eigenen Guide. Es gibt verschiedene Checkpoints, die man auf dem Weg zum Gipfel passiert und sich dort an- & wieder abmelden muss. Alles in allem steckt eine sehr gute Organisation dahinter – es kostet aber auch genug!
Von «Amazing Borneo» wurden wir bestens vorbereitet. In einem mehrseitigen Dokument standen alle für uns wichtigen Informationen drin: Packliste, Ablaufplan, Tipps & Tricks und natürlich die Abholzeit im Hotel. So ging es dann am 21. August frühmorgens los. Von Kota Kinabalu fuhren wir ca. zwei Stunden mit einem Minibus an den Fuss des Berges. Dort ist der Startpunkt für alle Wanderer. Es hatte sehr viele Malaien und ihre grösste Sorge war die Kälte auf dem Berg. Da hatten wir mit unserer Erfahrung in den Schweizer Alpen definitiv einen Vorsprung!
Wer seinen Rucksack nicht selbst tragen will oder kann, kann sich hier einen Träger organisieren. Man bezahlt nach Gewicht und so wird jeder Rucksack feinsäuberlich auf die Waage gelegt und der Preis festgelegt. Was wir natürlich nicht gemacht haben. Wilfried (alias die Gämse), unser Guide, hat uns mit Lunch und Permit ausgerüstet und dann ging es los. Am Timpohon Gate auf 1866 m startet der Trail. Als erstes stachen uns die Träger in die Augen. Obschon es mehrere Heli-Landeplätze auf dem Weg zum Gipfel gibt (Diese werden nie gebraucht, weil die Kosten zu hoch sind.), wird alles und das heisst auch WIRKLICH ALLES auf den Berg getragen. Es beginnt bei Reis und Gemüse fürs Essen, geht über zu Gasflaschen, Frottiertüchern, Matratzen, Stühlen und Bier- oder Coladosen für den Kiosk auf 3273 m. Im Moment wird auf 2700 m für die Ranger und das Rescue-Team ein neues Haus gebaut. Also werden auch Zement und halbe Häuserwände hochgetragen. Einige Träger schleppen bis zu 60 kg auf dem Rücken den Berg hoch! Mit Oberschenkeln wie Skirennfahrer und strammen Waden wie «Chüngeliränze» setzen sie einen Schritt vor den anderen, hören dazu Musik über das Handy und schwitzen vor sich hin. Wir waren tief beeindruckt!
Auch wir kamen sehr schnell ins Schwitzen, obschon unsere Rucksäcke nur lächerliche 6 kg schwer waren. Der Weg führte durch den Wald über Treppen und noch mehr Treppen bergauf. Nach jedem Kilometer gibt es eine kleine Schutzhütte. Wir kamen gut voran, unser Guide ermahnte uns aber immer wieder «nice and slowly» zu gehen. Auf den ersten 4 km machten wir 600 Höhenmeter. Nach der Mittagspause, in der Zwischenzeit hatte es angefangen zu regnen, hatten wir nur noch 2 km bis zum Bascamp vor uns. Diese hatten es aber in sich! Wir mussten nämlich 800 Höhenmeter überwinden. Es war sehr steil und die Tritte manchmal fast unüberwindbar hoch – und wir sind beide nicht klein. Nach 4,5 Stunden und unzähligen vergossenen Schweisstropfen erreichten wir klitschnass das Basecamp. Dort haben wir unser Vierzimmer, ausgestattet mit zwei Kajütenbetten, bezogen. Die erfrischende Dusche nach der strengen Wanderung und dem starken Regen fiel sehr kurz aus. Das Wasser war eiskalt! Nach und nach füllte sich das Basecamp und auch die letzten erreichten die Hütte. Durch den Regen war es sehr kalt und so liefen viele auch drinnen mit Mützen, warmen Jacken und dicken Handschuhen herum.
Nach einem reichhaltigen Abendessen gingen wir um sieben Uhr schlafen. Bereits um 1 Uhr nachts sollten wir wieder geweckt werden. Ich schlief wie ein Murmeltier. Sandro hingegen schmiedete Pläne, wie er unseren Zimmergenossen zur Ruhe bringen könnte. Dieser schnarchte ohne Ende! Bald war es Zeit zum Aufstehen und bereit machen. Ein frühes Frühstück und dann ging es los. Auch hier ermahnte uns Wilfried nicht zu schnell zu laufen. Für die 3 km kalkulierte er etwa 3 Stunden. Wer zu früh auf dem Gipfel ist, friert nur. Der erste Kilometer zog sich wahnsinnig in die Länge und bestand wieder fast nur aus Treppen. Die ganze Truppe lief im Gänsemarsch, bewaffnet mit Stirnlampen, Richtung Gipfel. An einigen Stellen war es sehr steil und rutschig. Zum Glück gab es ein Seil zum Festhalten. Die Luft wurde dünner und einige Wanderer mussten Pausen einlegen. Uns ging es (noch)erstaunlich gut. Auch schien und die Höhe weniger auszumachen als den anderen. Die letzten 600 m bis zum Gipfel führten über grössere Steine und man musste sogar etwas klettern. Nach drei Stunden erreichten wir kurz vor Sonnenaufgang den Gipfel. Geschafft! Nach dem obligatorischen Gipfelfoto mussten wir in der Kälte ausharren, bis sich die Sonne zeigte. Nach unendlich vielen Fotos machten wir uns an den Abstieg. Wie beeindruckend die Gegend ist im Tageslicht! Nach 1.5 Stunden waren wir zurück im Basecamp und stärkten uns für die nächsten 6 km ins Tal.
Wir wussten von Anfang an, dass runterlaufen nicht unsere Lieblingsdisziplin ist. Aber was uns auf diesen 6 km erwartete, war nicht schön… Zumal wir bereits 6 km von der Gipfelwanderung in den Beinen hatten. Einen Schritt vor den anderen, am besten den Kopf ausschalten und dennoch konzentriert bleiben. So schafften wir die ersten beiden Kilometer gut und zügig. Danach war es aus mit der Freude. Die Knie schmerzten und es war noch ein langer Weg vor uns! Wie wenn das nicht schon genug wäre, begann es auch wieder zu regnen. Irgendwann schlotterten unsere Beine dermassen, dass wir beim Geradeauslaufen schier die Kontrolle über die beiden Gliedmassen verloren. Wie dem auch sei, runter mussten wir. Wir waren froh über jeden Meter, den wir hinter uns brachten und sprachen nur noch das Nötigste. Die Kilometer zogen sich in die Länge und wir beide wurden immer langsamer… Endlich, nach 3,5 Stunden, erreichten wir völlig erschöpft das Timpohon Gate.
Mit dem Minibus wurden wir zurück nach Kota Kinabalu gefahren. Das Einsteigen in den Bus schafften wir noch einigermassen elegant. Zwei Stunden später, die Muskeln mittlerweile kalt, ging das nicht mehr. Wir hofften, dass wir als letzte abgesetzt werden und so niemand sieht, wie wir aussteigen. Der Plan ging leider nicht auf. Ich quälte mich aus dem Bus und Sandro machte es gleich von Anfang an auf allen Vieren.
Uns ist es absolut schleierhaft, wie einige Leute, die wir oben auf dem Berg gesehen haben, diese Tortour hinter sich bringen. Vielleicht sind sie immer noch unterwegs…
Unser Fazit: Beim nächsten Mal würden wir auf jeden Fall Wanderstöcke organisieren. …Aber ab jetzt laufen wir sowieso nur noch auf Berge, welche eine Gondel oder eine Bahn nach unten haben.
Es lässt sich nicht in Worte fassen, wie schmerzhaft unser Muskelkater in den nächsten beiden Tagen war. Selbst der Massagestuhl am Flughafen, hatte keine Wirkung.
Es gab sogar ein Zertifikat für uns beide.
Hallo Bergsteiger und NIE Aufgeber
Sooo beeindruckt hat mich eure Beschreibung. Und als ich die Bilder mit den Wegen/Pfaden sah, blieb mir echt der Mund offen.
Da kann ich euch nur HERZLICH gratulieren. SUPER!!!! Das Ausruhen im Massagestuhl habt ihr SEHR verdient 👏👏👏👏
SMbet Login is super easy to use! I have no issues with signing into the website or using any of the games. If youre looking for a new casino website with a simple log in process, I recommend SMbet. smbetlogin