Auf die Zugsfahrt waren wir echt gespannt! Mit dem Tuk Tuk fuhren wir zum Bahnhof. Nach 10 Minuten Fahrt erschien ein riesiges Gebäude im Niemandsland. Alles war in chinesischer Hand und bestens organisiert. Kurz bevor der Zug einfuhr, durften wir aufs Perron. Alle zehn Meter stand ein uniformierter Mitarbeiter mit Trillerpfeife und Megafon. Wer sich zu weit nach vorne wagte, wurde gleich zurechtgewiesen. Endlich kam der Zug und wir konnten einsteigen. Die Sitzplätze waren nummeriert und die Gepäckfächer über den Sitzen gross genug für unsere Koffer. Nach nur fünfzig Minuten erreichten wir bereits Luang Prabang. Wahnsinn! Mit dem Auto braucht man immer noch fünf bis sechs Stunden…
Vor dem Bahnhofsgebäude kauften wir uns ein Ticket für den Weg in die Stadt. Wir wurden in einen Minibus verfrachtet mit vielen anderen Reisenden und nahmen die Fahrt ins Zentrum unter die Räder. Alle Touris wurden direkt vor ihrem Hotel abgeladen. Als wir dem Fahrer den Namen unseres Hotels sagten, war er etwas verwirrt. Scheinbar kannte er es nicht… Da er kein Wort Englisch sprach und auch die lateinischen Buchstaben nicht lesen konnte, wurde eine Kommunikation schwierig. Wir suchten dann auf Google Maps den Weg heraus und zeigten es ihm. Es war hoffnungslos! Irgendwann beschlossen wir auszusteigen und auf eigene Faust unsere Unterkunft zu suchen. Mit einem Tuk Tuk fuhren wir zwei Mal durch die ganze Stadt, bis wir endlich am richtigen Ort angelangt waren. Später stellte sich heraus, dass das Hotel umgezogen ist und die Adresse auf Google Maps noch nicht geändert wurde.

Luang Prabang ist eine hübsche Kolonialstadt mit einer wunderschönen und malerischen Altstadt. Bis zur Abschaffung der Monarchie 1975 war Luang Prabang die Königsstadt von Laos. Zahlreiche buddhistische Tempel sowie der ehemalige Königspalast ziehen viele Touristen aus allen möglichen Ländern an. Auffallend waren die vielen Besucher aus Frankreich und natürlich auch hier die grossen chinesischen Reisegruppen. Seit 1995 wird Luang Prabang von der UNESCO als Welterbe anerkannt. Rund um die Tempelanlagen gibt es zahlreiche Kaffees, Restaurants und hübsche Souvenirgeschäfte. Alles wirkt sehr gepflegt und lädt zum Verweilen ein.

Selbstverständlich haben wir, wie alle anderen Touris, das obligatorische Touristenprogramm abgespult: Tempelbesuche, Königspalast, Almosengang der Mönche um sechs Uhr morgens, Wasserfall Kuang Si und Flussfahrt auf dem Mekong.
Vom Hügel gegenüber dem Königspalast kann man bei gutem Wetter den wunderschönen Sonnenuntergang über dem Mekong bestaunen. Gleich am ersten Abend stiegen wir die Stufen hoch auf den Hügel. Oben angekommen war das Gedränge schon sehr gross. Es gab mehr und mehr Leute und irgendwann war kein Durchkommen mehr. Man musste sich seinen Platz schier mit den Ellbogen verteidigen. Das wurde uns dann doch zu viel und so sind wir bereits vor Sonnenuntergang wieder runtergelaufen.

Am nächsten Morgen sind wir noch im Dunkeln aufgestanden und haben uns schlaftrunken auf den Weg zu den Bettelmönchen gemacht. Jeden Morgen um sechs Uhr laufen die Möche durch die Strasse und nehmen Almosen entgegen. Früher waren es vor allem Bewohner der Stadt, die den Mönchen eine Handvoll Reis oder einen Geldschein zugeschoben haben. Heute gibt es auch viele Touristen, die diese Tradition mitmachen und den Mönchen Lebensmittel spenden. Danach haben wir uns noch einmal für einige Stunden aufs Ohr gehauen und anschliessend ausgiebig gefrühstückt. Unser Tagesziel war der Kuang Si Wasserfall. Sändu war sehr gespannt auf die Veränderungen. Bei seinem letzten Besuch vor 17 Jahren gab es noch keine Infrastruktur und alle Touristen, die sich dafür interessierten, liessen sich mit einem Tuk Tuk hinbringen. Heute ist es DAS Highlight in Luang Prabang und an allen Ecken wird dafür Werbung gemacht. Mit einem Tuk Tuk fuhren wir ins Hinterland und nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir den riesigen Parkplatz. Was für ein Volksaufmarsch! Nach dem Ticketkauf wurden wir mit einem Golfcart zum Eingang gefahren. Dort wurde in den letzten Jahren eine halbe Stadt gebaut. Ein Restaurant neben dem anderen, Kleiderläden und Verkaufsstände für Getränke und Obst reihten sich aneinander. In einer Menschenkolonne liefen wir durch den Wald zum Wasserfall. Da die Regenzeit noch nicht weit zurücklag, führte der Fluss viel Wasser. Aus Sicherheitsgründen durfte man nur an auserwählte Stellen baden. Es war trotz der vielen Menschen sehr schön, fast etwas märchenhaft!

Unseren letzten Tag in Luang Prabang starteten wir mit dem Erledigen einiger Dinge. Zuerst mussten wir unsere Wäsche abholen. Leider stellten wir später im Hotel fest, dass unsere Kleidungsstücke wohl nicht allzu viel Wasser und definitiv keine Seife gesehen hatten. Alles war völlig zerknittert und roch muffig.
Es folgte die Aktion «Abholung des Paketes». Wegen der Zugfahrt haben wir einige Dinge von Vang Vieng nach Luang Prabang geschickt. Luom vom Hotel in Vang Vieng bestätigte uns, dass das Paket angekommen sei und wir es abholen können. Wir hatten die Quittung nur als Foto auf dem Handy, konnten aber nichts entziffern, da alles in Laotisch geschrieben war. Also suchten wir uns einen vertrauenswürdigen Tuk Tuk-Fahrer und hielten ihm das Bild unter die Nase. Er kannte diese Abholstelle und fuhr uns dorthin. Nach zehn Minuten stoppte er sein Gefährt an der Hauptstrasse. Tatsächlich, das Schild über dem «Laden» hiess gleich, wie der Name auf unserem Bild. Auf den Regalen hinter der Theke und am Boden stapelten sich Pakete in allen Grössen. Ein organisiertes oder vielleicht eher unorganisiertes Chaos. Sandro streckte ihm unser Foto hin und der freundliche Herr meinte daraufhin, wir sollen morgen wieder kommen. Wer Sandro kennt, weiss, dass er sich nicht so schnell abwimmeln lässt. Beharrlich redete er auf den Mann ein. Schliesslich meinte dieser, wir sollen in einer Stunde wieder kommen. Wieso nun das? Sandro bohrte weiter und endlich rückte er mit der Sprache heraus. Er zeigte auf eine grosse Kiste hinter sich. Die Sendung aus Vang Vieng war angekommen, jedoch noch nicht ausgepackt. Kein Hindernis für Sändu. Er ging schnurstracks nach hinten und half beim Auspacken der Kiste. Tadaa! Das war unser Päckli!
Nach getaner Arbeit gönnten wir uns eine entspannte Flussfahrt auf dem Mekong.

An unserem letzten Tag in Luang Prabang hatten wir am Vormittag noch etwas Zeit. Unser Flug nach Siem Reap ging erst am Nachmittag. Beat hat uns von einer Schule erzählt, die immer morgens und nachmittags Englischkonversation zwischen Studenten und Touristen anbietet. Da wollten wir hin. Wir haben uns etwa eine Stunde mit einem jungen Laoten unterhalten. Er konnte so sein Englisch anwenden und wir haben viel Interessantes über Land und Leute gelernt. Vieles hat uns nachdenklich gestimmt. Welches Glück wir in der Schweiz haben, dass Bildung für alle gratis ist! Das Projekt hat und total überzeugt und wir bedauern, dass wir nicht schon viel früher dort gelandet sind. Gerne hätte ich eine Schule auf dem Land besucht. Immerhin konnten wir mit einer Spende von Schulbüchern einige Kinder unterstützen.

2 Kommentare

  1. Un pays unique! Génial les photos et impressionnantes cascades.
    Meilleures salutations.
    Gio

  2. BK8xamvn, let’s get this bread! I’ve heard good things – hoping for some quick wins and a solid user experience. Wish me luck on bk8xamvn!

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