Für unsere Überlandtour hatten wir über eine Agentur einen Guide und einen Fahrer mit Minibus organisiert. Einmal mehr hatten wir grosses Glück mit unseren beiden Begleitern. Amin fährt meistens grosse Fahrzeuge mit schwerer Ladung. Es war für ihn ein Kinderspiel mit dem Minibus über die Insel zu kurven. Er machte einen super Job und wir fühlten uns jederzeit absolut sicher und gut aufgehoben. Michael, unser Guide, war ebenfalls sehr kompetent und professionell. Er versuchte all unsere Wünsche zu erfüllen und war jederzeit sehr aufmerksam und zuvorkommend.
Flores wird auch Snake-Island genannt. Früher nannte man sie so wegen der vielen Schlangen. Heute bezieht sich der Name eher auf die Strassenführung. Wir wünschten uns mehr als einmal, dass die Strasse mal nur hundert Meter geradeaus gehen würde. Pro Tag legten wir nicht sehr viele Kilometer zurück. Da es aber immer kurvig war und einige Abschnitte viele Schlaglöcher hatten, sassen wir jeden Tag mehrere Stunden im Auto.

30. September 2023: Maumere – Koka Beach – Moni

In Maumere besuchten wir als erstes eine traditionelle Weberei. Die Menschen in ganz Indonesien tragen noch heute zu vielen Gelegenheiten einen Sarong. Die ursprüngliche Herstellung der Stoffe war sehr aufwändig. Jede Frau des Dorfes trug einen Arbeitsschritt dazu bei. So haben einige zuhause den Faden gesponnen, andere diesen aufgewickelt oder eingefärbt und wieder andere die Muster vorbereitet oder gewoben. Heute werden die meisten Sarongs maschinell hergestellt.
Bevor wir die Stadt verliessen, suchten wir noch eine Apotheke auf. Da Thömu nach wie vor Durchfall hatte, brauchten er ein Antibiotikum. Unser «Reisearzt» Clemens hat uns beraten und das Medikament erhielten wir problemlos in der «Apotek». Nach einer guten Stunde Fahrt besichtigten wir in Sikka eine Kirche, die im Jahr 1899 von Portugiesen erbaut wurde. Sie ist komplett aus Holz gebaut und wurde vor einigen Jahren komplett renoviert. Täglich finden für die Bewohner der umliegenden Dörfer in dieser Kirche Messen statt.
Für das Mittagessen machten wir Halt am Koka Beach. Ein traumhaftschöner Strandabschnitt mit einem einfachen Restaurant und nur wenigen Touristen. Zuerst waren wir fast allein, später kamen sehr viele Einheimische, vor allem Kinder, die sich am Strand und im Wasser vergnügten.
Nach der Abkühlung ging es weiter nach Moni. Dort schliefen wir neben den Reisfeldern am Fusse des Kelimutu Vulkans.

1. Oktober 2023: Kelimutu Vulkan – Wologai Village – Kaffeeplantage – Blue Stone Beach – Bajawa

Einmal mehr mussten wir frühmorgens aus den Federn, damit wir bei Sonnenaufgang auf dem Vulkan waren. Da unser Minibus einen Platten hatte, mussten wir auf ein anderes Fahrzeug ausweichen und hoffen, dass unser Gefährt bis nach dem Frühstück wieder fahrtüchtig sein würde. Nach einer halbstündigen Fahrt den Berg hoch, ging es weitere 30 Minuten zu Fuss zum Aussichtspunkt. Der Kelimutu Vulkan hat drei Kraterseen, alle haben eine andere Farbe. Nach und nach wurde es hell und plötzlich zeigte sich die Sonne hinter dem Berg. Es war eine wunderschöne, mystische Stimmung und die Landschaft spektakulär.
Nach unserer Rückkehr vom Vulkan gab es Frühstück und dann luden wir unser Gepäck ins reparierte Auto ein und fuhren zum Wologai Village und anschliessend zur Kaffeeplantage. Das Wologai Village ist vor einigen Jahren komplett abgebrannt. Das traditionelle Dorf wurde neu aufgebaut und ist seitdem eher ein Museum und für Touristen zugänglich. Nur wenige, vor allem ältere Dorfbewohner, leben noch ständig dort.
Die Kaffeeplantage befindet sich ganz in der Nähe. Hier wird alles noch manuell gemacht und alle umliegenden Familien beteiligen sich an den anstehenden Arbeiten. Die Führung war sehr spannend, die Mittagshitze hat uns aber schier «verbräglet». Anschliessend konnten wir im Schatten Robusta und Arabica degustieren. Daneben hatten die Kinder aus dem Dorf Englischunterricht. Kommunizieren konnten wir noch nicht mit ihnen, aber sie guckten interessiert und grüssten enthusiastisch.
An der Blue Stone Beach gab es das Mittagessen. Wie es der Name schon sagt, findet man im schwarzen Sandstrand unzählige türkisblaue Steine. Vor allem nass haben sie eine intensiv blaue Farbe. Nach dem Essen hatten wir eine lange und kurvenreiche Fahrt vor uns bis nach Bajawa. Dort konnten wir unser Nachtlager für die beiden nächsten Tage beziehen. Die Bungalows waren mitten im Dschungel, ca. einen Kilometer entfernt von Reception und Restaurant und am Fusse des Inri Vulkans. Da es schon dunkel war, bestellten wir das Essen in den Bungalow. Umgeben von Mückenschwärmen und zahlreichen unbekannten Tiergeräuschen assen wir auf der Terrasse unseren Burger. Es gefiel hier nicht nur uns und den Mücken, sondern auch zahlreichen Spinnen. Wir mussten feststellen, dass auch diese sich wohlfühlten in unserem Logis. Es gab während unseres Aufenthaltes mehr als einmal Spinnenalarm!

2. Oktober 2023: Wanderung Tololela & Gurusina – Hot Springs

So wurden wir noch nie geweckt. Mit den ersten Sonnenstrahlen begann das Konzert der Zikaden. Es war so laut, dass wir uns beinahe einen Tinnitus holten.
Nach so vielen Autostunden in den vergangenen Tagen war heute Trekking angesagt. Wir wanderten zwei Stunden durch die Gegend und besuchten zwei traditionelle Dörfer. Von einem Dorf zum anderen liefen wir durch Wälder, sahen verschiedene Pflanzen und waren einmal mehr beeindruckt von den gigantischen Bambusstangen. Diese nutzen sie für den Bau von Gerüsten, für Schweine- oder Hühnerställe, Bodenbeläge und alle möglichen weiteren Konstruktionen, die stabiles Material erfordern. Zur Mittagszeit waren wir im zweiten Dorf und konnten bei einer Familie zuhause essen. Wir sassen auf dem Boden im vorderen Bereich des Hauses und assen Reis, gekochte Eier und Spinat. Das übliche indonesische Essen😉.
Nach der Wanderung pickte uns Amin mit dem Minibus auf und fuhr uns zu den Hot Springs. Es war herrlich! Wir konnten in einem Fluss baden, der einen kalten und einen heissen Strom hatte. Im heissen Wasser konnte man sich unmöglich aufhalten. Aber dort, wo die beiden Flüsse zusammenkamen, war es superschön zum Baden. Eine Mischung aus Entspannung und Erfrischung. Wir hielten es sicher eine Stunde im Wasser aus und waren danach richtig schön schrumpelig und aufgeweicht.
Für das Abendessen gingen wir diesmal hoch zum Restaurant mit dem schönen Namen «Manulalu», übersetzt «Güggu». Wir schafften es, noch vor Sonnenuntergang dort zu sein. Eine Gruppe aus Deutschland und viele Locals waren bereits dort und haben ausgiebig gefeiert. Die Stimmung war super und wir wurden sofort integriert. Da gehört dann auch das obligatorische Gläschen Arrak dazu. Sie haben alle möglichen Lieder gesungen, zuerst draussen und später drinnen. Es war einfach toll. Mehrmals wollten sie uns auf die Bühne zum Mitsingen holen. So mutig waren wir dann doch nicht. (Oder wie hatten einfach zu wenig Arrak getrunken.) Von unserem Platz aus haben wir aber wacker mitgesungen. Kurz vor Mitternacht war die Luft raus und wir machten uns zu Fuss und mit Taschenlampe auf den Rückweg zu unserem Häuschen.

3. Oktober 2023: Arrak Brennerei – Hobbit Cave – Markt Ruteng

Nachdem wir am Vorabend den Arrak bereits kosten konnten, sahen wir nun noch genau, wie dieser hergestellt wurde. Einmal mehr hatten wir eine völlig falsche Vorstellung, was die Arrak Brennerei angeht. Wir waren alle schon einmal in einer Schnapsbrennerei – aber eben nicht in Flores… Wir hätten die Brennerei mit Sicherheit nicht gefunden, auch wenn sie direkt neben der Hauptstrasse zu finden war. Es war ein einfacher Unterstand mit einigen Sitzgelegenheiten, einer Feuerstelle und zwei ca. 5m langen Bambusrohren, die in den hinteren Teil der Hütte führten und am Ende der Rohre stand ein Kanister. Einige Hunde und Katzen schlichen herum und ein kleiner Junge im Faserpelz-Trainer tapste auf wackligen Beinen durch die Hütte. Nicht ganz wie die Berta Destillerie im Piemont…
Arrak gewinnt man aus dem Blütensaft der Palmen. Die Blüten werden noch an der Palme geschlagen und der austretende Saft mit einem Behälter aufgefangen. Dazu muss jemand auf die Palme klettern, die Blüte bearbeiten und den Behälter festbinden. Der gewonnen Saft wird mit Hilfe des Feuers in einem Keramikbehälter über Bambusrohre destilliert und dann im Kanister gesammelt. Wir konnten drei verschiedene Qualitäten von Arrak und einen Likör probieren. Arrak ist geschmacklich am ehesten zwischen Rum und Whisky einzuordnen. Ist nicht so meins, aber Michael hat sich eine Flasche gegönnt. Selbstverständlich kam da nicht eine schöne Glasflasche mit Etikette, sondern eine gebrauchte, ausgewaschene Petflasche. 
Nach dem Mittagessen in Ruteng ging es zum Hobbit Cave. Im Jahr 2003 haben Archäologen in einer Höhle ein fast vollständiges Skelett eines Homo florensis gefunden, was einer archäologischen Sensation gleichkam. Die Knochen sind ca. 60’000 Jahre alt. Der Homo florensis ist, wie der Neandertaler, ein ausgestorbener Verwandter (Gattung «Homo») des modernen Menschen (Homo sapiens). Man konnte formlich spüren, wie stolz die Menschen der Region auf diesen Fund sind.
Bevor wir das Hotel bezogen, machten wir noch einen kurzen Abstecher auf den lokalen Markt. Wie man den Fotos entnehmen kann, gab es alles Erdenkliche zu kaufen.

4. Oktober 2023: Spider Rice Fields – Dintor – Trekking zum Wae Rebo Village

Der erste Halt an diesem Tag waren die Spider Rice Fields. Die Reisfelder werden innerhalb des Clans in Form eines Spinnennetzes auf die einzelnen Familien verteilt. Leider waren die Felder nicht so grün, aber der Eindruck von oben war dennoch sehr eindrücklich. Die Weiterfahrt nach Dintor zog sich in die Länge. Zuerst war die Strasse noch gut, aber sehr schmal. Zum Glück gab es nicht allzu viel Gegenverkehr, denn das Kreuzen war immer eine Herausforderung. Die letzten 20 Kilometer dauerten ewig. Die Strasse war ausgewaschen und mit vielen Schlaglöchern versehen. Wir konnten nur im Schritttempo fahren und die holperige Strasse wurde zunehmen schlimmer für unsere vollen Blasen. Der letzte Pipistopp lag schon länger zurück… Nani und Sandro wurden immer stiller und sehnten sich ans Ziel. Endlich in Dintor angekommen, gab es nach dem erlösenden Toilettenbesuch Lunch und danach ging die abenteuerliche Reise zum Wae Rebo Village los. Im kleinen Rucksack hatten wir Wasser und alles Nötige für eine Nacht in den Bergen dabei. Die ersten Kilometer konnten wir noch mit dem Minibus fahren. Weiter ging es auf dem Motorrad. Eine Horde Männer wartete bereits auf uns, wir stiegen auf und sie brachten uns noch einmal einige Kilometer näher an unser Ziel. Die restlichen 6 Kilometer mussten wir zu Fuss gehen. Zuerst ging es stetig den Berg hoch. Später wurde es flacher und am Ende wanderten wir durch die Kaffeeplantage. Nach gut zwei Stunden waren die markanten Dächer des Dorfes zu erkennen. Endlich! Thömu, der immer noch angeschlagen war von seiner Darmgeschichte, hatte zu kämpfen und auch wir anderen waren völlig durchgeschwitzt. Im Dorf angekommen, begrüssten wir die Dorfältesten und wurden dann ins Haupthaus eingeladen. Hier wohnen acht Familien. Sie haben alle ihre privaten Bereiche, die durch Stellwände voneinander abgetrennt waren. In der Mitte sind Feuer und Kochstelle. Nach dem obligatorischen Begrüssungsritual wurden wir zu Kaffee oder Tee eingeladen. Nach dem förmlichen Teil konnten wir unsere Schlafplätze in einem traditionellen Haus beziehen und uns erfrischen. Dazu gab es wieder einmal eine indonesische Dusche: einen Eimer Wasser und ein Stück Seife. Für das Abendessen waren alle Gäste in einem Haus versammelt. Wir sassen auf dem Boden und assen wieder einmal Reis, Spinat und Eier. Am Abend gab es draussen etwas Gitarrenmusik und Gesang der Guides und dann gingen wir schlafen. Obschon die Kissen und Decken von einem strengen Geruch umhüllt waren, schliefen wir einigermassen gut.

5. Oktober 2023: Trekking zurück nach Dintor – Labuan Bajo

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Rückweg und unten angekommen wurden wir schon von unserer Töffli-Gang erwartet.
Eigentlich hätten wir gemäss Plan in der Dintor Lodge übernachten sollen. Wir freuten uns aber auf etwas mehr Zivilisation und Abwechslung im Menüplan. So haben wir kurzerhand das Programm geändert und sind direkt weiter nach Labuan Bajo gefahren. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir das Ostende von Flores und konnten uns nach dem langen Tag im Pool abkühlen. Das Abendessen im Restaurant MADE IN ITALY war top!
In Labuan Bajo endete unsere Overland Tour und somit mussten wir uns von Amin verabschieden. Michael blieb uns noch erhalten, da er auch für die kommenden Tage auf dem Schiff unser Guide sein sollte.
Am nächsten Tag hatten wir frei und so verweilten wir am Pool und gingen am Abend ins Zentrum zum Schlendern, Einkaufen, Aperölen und Essen.

Ein Kommentar

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